Schematherapie

Heilende Reise zurück in die Vergangenheit

Die Schematherapie ist eine Methode der Verhaltenstherapie, die sich vor allem bei der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen, Essstörungen und Depressionen bewährt hat.

Ihr liegt die Annahme zugrunde, das der Mensch im Laufe seines Lebens bestimmte Muster (Schemata) entwickelt, welche das Erleben, die Gedanken, die Gefühle und Verhaltensweisen des jeweiligen Menschen beeinflussen.

Man unterscheidet zwischen funktionalen Mustern, die das Leben des Menschen positiv begleiten und dysfunktionalen Mustern, die den Alltag und das Leben eher negativ beeinflussen. Diese können sich über Jahre verfestigen und somit langfristig bestehen bleiben.

Ziel einer Schematherapie ist es, gemeinsam mit dem Patienten (Grund-)Bedürfnisse aufzudecken, die in der Kindheit/Jugend nicht erfüllt wurden. Die daraus entstandenen Schema/Modi werden schrittweise erarbeitet, um zu klären, wie aktuelle Bedürfnisse adäquat erfüllt werden können, um eine zielgerichtete und gleichzeitig flexible Gesamtstrategie zu manifestieren.

Die Schematherapie lässt sich grob in folgende Phasen unterteilen:

  • Anfangs- und Diagnosephase:
    Die ausführliche Anamnese mit Fragen zur aktuellen Situation und der Lebensgeschichte gibt Aufschlüsse über Symptome, Interaktionsmuster und damit verbundene Probleme. Wichtig ist es, in dieser Phase das Vertrauen zwischen Therapeut und Patient aufzubauen.

  • Klärungs- und Behandlungsphase:
    Die Behandlung orientiert sich immer an den (unerfüllten) Grundbedürfnissen des Patienten und besteht vor allem aus erlebnisorientierten Techniken (z. B. Imagination, Stühlearbeit), welche in kognitive und behaviorale Techniken eingebettet werden können. Zudem spielt die Arbeit mit der therapeutischen Beziehung eine große Rolle.

  • Phase der Problembewältigung:
    Der Patient wird zunehmend in die Lage versetzt, eine Schemaaktivierung im Alltag zu erkennen und mit inneren Dialogen gezielt umzulenken. Zu den verwendeten Techniken zählen zum Beispiel Rollenspiele, Tagesrückblicke oder Stühledialoge.

Die Basis der schematherapeutischen Einzelsitzungen sind grundsätzlich alltägliche Konflikte.